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PUR Refill – Der elektronisch gesteuerte Dispenser
Prozessoptimierung, Sicherheit und Transparenz im verpackungsfreien Supermarkt

Im verpackungsfreien Supermarkt werden lose Waren in großen Dispensern oder sog. Bulks angeboten. Der/die KundIn füllt sich so viel in ein eigenes Gefäß, wie er/sie möchte. Dazu muss vorher das Leergewicht des Gefäßes aufgezeichnet werden und an der Kasse der Inhalt auf Vertrauensbasis ermittelt werden. Das ist mühsam und kostet Zeit. Beim Abfüllen weiß man nie genau, wie viel das Entnommene kostet. Bei den KundInnen entsteht so große Unsicherheit.

In meiner Masterarbeit entwickelte ich den Prototyp für ein Verkaufsregal mit elektronisch gesteuertem Dispenser und RFID-Kennung zur Übertragung der abgefüllten Mengen an das Kassasystem. Aufgrund der Hängewaage, auf der der Dispenser aufliegt, ist kein Tara-Vorgang nötig. Das Entnommene wird immer direkt beim Dispenser gemessen. Auf diese Weise können KundInnen auch mehrere Produkte in einem Behältnis mischen.

Die Funktionsweise im Detail

 

Der/die KundIn legt die Einkaufskarte oder ein Smartphone auf der RFID-/NFC-Scan-Fläche. Damit wird der Dispenser (oder ein anderes Behältnis) zum Öffnen freigeschaltet. Alle Bulk-Waren sind so vor Diebstahl geschützt.

Der Dispenser wiegt sich selbst. Er liegt auf Wiege-Sensoren auf, die das Gewicht der entnommenen Menge ermitteln. Für den/die KundIn wird bei jedem Füllvorgang die Messung mittels Auflegen der Karte oder des Smartphones wieder auf null gesetzt. Der Shop-Betreiber kann durch die Aufzeichnungen die Füllstände optimal überwachen.

Per Knopfdruck lässt sich der elektrische Verschluss des Dispensers bedienen und die gewünschte Ware kann abgefüllt oder entnommen werden. Auf dem nebensehenden Display oder dem Smartphone werden das Gewicht und der zugehörige Preis in Echtzeit angezeigt. Dies bietet Transparenz und Sicherheit beim Abfüllvorgang. 

Gleichzeitig werden die Daten jeder Abfüllung oder Entnahme über einen Server im Kassasystem gespeichert. Beim Bezahlen muss der/die KundIn nur seine/ihre Karte abgeben. Wurde ein Smartphone benutzt, so kann direkt online der Einkauf bestätigt und bezahlt werden, ohne an der Kasse warten zu müssen.

Informationen zum Lebensmittel, wie Hersteller und Herstellermarke, Haltbarkeit, Inhaltsstoffe, Allergene und Zubereitungshinweise liegen in Form von Etiketten bereit. Sie bieten zu Hause Ordnung und Überblick. Die Herstellermarke bleibt erhalten.

In Zusammenarbeit mit Markus Hanzer, Studiengangsleiter im FH Studiengang Intermedia an der Fachhochschule Vorarlberg, entwickelte ich das Einkaufs-Konzept „PUR-Shopping“. Alle abgefüllten oder entnommenen Waren werden im Nutzerkonto des/der KundIn gespeichert und können direkt bargeldlos bezahlt werden. Rezeptvorschläge mit saisonalen und regionalen Lebensmitteln, die im Geschäft direkt in einem Gefäß gemischt werden können, werden über die App mit Einkaufslistenfunktion angeboten.

Es besteht großes Interesse daran, die Ansätze weiter zu entwickeln und das plastikfreie Einkaufen nachhaltig zu verbessern. Mit dem elektrisch gesteuerten Dispenser und der Kombination mit Smart-Shopping-Ansätzen wäre ein verpackungsfreies Einkaufen in jedem Supermarkt möglich – in einer Organic Bulk Shopping Corner oder für das gesamte Sortiment. Bis zur marktreifen Umsetzung des Dispensers mit elektronischer Wiege- und Abfüllfuntion auf Knopfdruck bedarf es allerdings noch weiterer Forschung. Sie können mich gerne diesbezüglich kontaktieren.

Möchten Sie mehr über das plastikfreie Lebensmittelgeschäft „PUR“ und die Entwicklung des Markenauftritts erfahren? Hier sehen Sie das Branding-Konzept, die Werbemittel und das Auszeichnungskonzept, welches ich im Zuge meiner Masterarbeit 2016 für das „PUR – Plastikfrei und Regional“ entwickelt habe.

 

Betreuung:
DI Dr. Roland Alton (FHV) – Theoretische Arbeit
Bernd Altenried (Studio Altenried) – Grafik und Text
Michael Kneidl (FHV) – Prototyping
Ing. Wolfgang Reutz (FHV) – Programmierung